„Aus dem Leben berichtet und in Versen gedichtet“
Text zur Einladung einer Lesung mit Gedichten von Gertrud Tintes
im Bürgerhaus Mürlenbach 2004
In Mürlenbach erinnert man sich gerne an Frau Gertrud Tintes, die im Alter von fast 80 Jahren begann, Gedichte zu schreiben. Bei den Veranstaltungen der örtlichen Vereine hatte sie viele Jahre die Gelegenheit, ihre Texte vorzutragen. Die Begeisterung der Zuhörer war auch ein Ansporn, neue Geschichten zu schreiben. Mit über 90 Jahren war sie immer noch mit dabei.
Sehr einfühlsam beschreibt Frau Tintes die Natur und bittet gleichzeitig alle, sich für deren Erhalt einzusetzen. Sie versteht es, in humorvoller Weise Erlebtes aus dem Dorfgeschehen in Geschichten zu erzählen und schließt ab und zu eine gut gemeinte Ermahnung mit ein. Manchmal bittet sie die junge Generation, Verständnis für die alten Menschen zu haben, die ja durch ihr hartes Leben in früherer Zeit geprägt sind.
Der Eifelverein von Mürlenbach hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Texte von Frau Tintes zu sammeln und zu veröffentlichen. Das Ziel dabei ist, die Sprache - das „Platt“ - zu erhalten und die Erinnerungen an eine Zeit, die vielen fremd geworden ist, weiter zu geben.
Am Sonntag, dem 7. März 2004 -15.00 Uhr- werden im Bürgerhaus in Mürlenbach bei einem Lesenachmittag Gedichte und Geschichten vorgetragen. Das Motto dieses Nachmittags heißt: „Aus dem Leben berichtet und in Versen gedichtet“.
Interessierte sind herzlich eingeladen.
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"Ech kennt jo jet von mir es schreiwen, doch hät ech Spaaß dodroan ..."
De schien Eefel Wenn im Merz de Blomen scheßen, am Summer, wenn de Ruse bleden wenn am Herst de Äpel reifen, och am Wanter, wenn all Fichten jo, zu allen Joahreszeijten, Um ding Schienhet zu erhalen |
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Mein Leben ohne Beruf „Ohne Beruf“ - so steht es im Paß. Denn in meinem langen Leben Als Babysitter fing ich an: Ich spielte schon früh den Essensträger, Und als Mädchen für Alles musste ich laufen Hab versalzen die Suppe, verbrannt die Soß, Mal war ich Dienstmagd, mal Strickerin, Hab am Bottich gewaschen, Habe Brennholz gehackt und Holz gesägt, Nun ist es genug, ihr lieben Leut! |
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Versöhnung Zwei Nobern, Jäb und Hannes, Och de Frauen hon sech gekebbelt, Op emol sollt Jäb sterwen. Se jungen den Hannes holen. „Weil kanns de ruhig sterwen, „O neen, nau macht es langsam“, „Dann baß dou für mech rem de Lappes. |
Herausgeber: Eifelverein Ortsgruppe Mürlenbach
Bearbeitung: Mathilde Reichertz, Mürlenbach 2004